Kostenfreiheit für Menstruationsartikel

Das Thema Menstruation ist gesellschaftlich immer noch tabuisiert. Gerade Frauen mit wenig Einkommen, Obdachlose, Frauen mit Behinderung oder junge Mädchen haben nicht immer problemlos finanziellen Zugang zu Menstruationsartikel, manchmal stellen sie sogar eine spürbare finanzielle Belastung dar. Die Situation, also das sich nicht leisten können von Menstruationsartikeln wie Tampons oder Binden, hat sogar einen Namen: „period poverty“ (Perioden-Armut). Für viele Betroffene wäre der kostenfreie und enttabuisierte Zugang zu diesen Produkten hilfreich, um den Alltag während der Periode zu meistern. Viele Kommunen in Deutschland und sogar viele Staaten weltweit sind diesen wichtigen gesellschaftlichen Schritt bereits gegangen und bieten die Hygieneartikel kostenfrei an.

Die FDP Bezirksrätin Daniela Busse hat daher im Bezirkstag einen Antrag gestellt, wonach künftig in den Bezirkskliniken in Schwaben für psychisch kranke Frauen Menstruationsartikel zur Verfügung stehen sollen. Dieser Antrag wurde von den Vorständen der Kliniken angenommen und künftig umgesetzt. 

Dieser Antrag führte unter anderem zu großer Medienpräsenz und letztendlich dazu, dass sich die Gleichstellungsstelle der Stadt Kempten dies für die Verwaltungseinrichtungen in Kempten vorstellen kann und sich die Stadträtinnen in Kempten fraktionsübergreifend für die Kostenfreiheit der Artikel in Schulen und öffentlichen Toiletten aussprechen. Ebenso überlegt die Hochschule Kempten, ob künftig Periodenartikel für Studierende kostenfrei auf den Toiletten auslegen sollen.